Wahrscheinlich schon vor 1800 entstanden, war der Pommersche Krummstiel in Norddeutschland lange Zeit eine weit verbreitete Hauptsorte. In Norwegen gab es diese alte Sorte ebenfalls, als Römerapfel dürfte die Sorte aber auch in Mitteldeutschland vorgekommen sein. Unklar ist, wo der Apfel entstanden ist. Der königliche Gartenbaumeister Ferdinand Jühlke die Sorte schon 1855 im Eldenaer Archiv (II, S. 117). Heute ist er in Vorpommern und im östlichen Mecklenburg zu finden.

Der große, kräftige Baum ist wenig krankheitsanfällig, weist eine breitkugelige Krone auf und bringt zahlreiche mittelgroße bis große Früchte mit der typischen „Nase“ am Stiel hervor. Die Früchte sind rot und rot gestreift, die Schale ist glatt und etwas fettig. Das Fruchtfleisch ist gelbweiß und wird schnell mürbe.

Der Pommersche Krummstiel ist von September bis Oktober pflückreif. Die in der Fachliteratur angegebene Genussreife von Oktober bis Februar wird nur schwer im privaten Haushalt zu erreichen sein.

Wir empfehlen, den Pommerschen Krummstiel im Herbst frisch zu verzehren oder Saft, Apfelmus, Gelee, Edelbrände oder Apfelringe daraus herzustellen.

Der Apfel des Jahres ist eine Initiative der Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern des Pomologen-Vereins. Der Pomologen-Verein setzt sich für den Erhalt alter Obstsorten und Streuobstlandschaften ein. Die Landesgruppe MV besteht seit 2004 und hat über 100 Mitglieder. Sowohl im Streuobst-Vergaberat als auch bei den Fachpfleger*innen der Obstbaumpflege unterstützen sie unsere Streuobstgenussschein-Projekte.