Am 22. Mai 1992 trat die Konvention zur Biologischen Vielfalt in Kraft. Aus diesem Anlass wird weltweit zum Schutz der Biologischen Vielfalt aufgerufen und vielerorts etwas getan. In Veranstaltungen, Mitmach-Workshops und durch Kampagnen wird auf den massiven Schwund der Biologischen Vielfalt aufmerksam gemacht. Entscheidungshilfen für Politik, Unternehmen und Verbraucher sollen dabei helfen, in großen wie in kleinen Schritten einen Beitrag zum Schutz der Biologischen Vielfalt zu leisten. Insektenhotels kann jede/r von uns aufstellen, Saatgut für Blumen- und Blühwiesen haben Konjunktur, in diesem Frühsommer gibt es sie vielerorts gratis.
Durch das Konzept der Biologische Vielfalt wird nicht nur auf die Vielzahl von Tieren und Pflanzen, Gattungen und Arten aller Lebewesen hingewiesen. Es wird auch das Netz von Wechselbeziehungen zwischen Ihnen aufmerksam gemacht. Ökologische Nischen, die sie gefunden haben und Nutzen und Funktion auch kleinster Lebewesen für das Fortbestehen ganzer Ökosysteme.
Auch in Deutschland kann die Artenvielfalt ins Staunen versetzen: 2.900 Pflanzenarten, 188 einheimische Baum- und Straucharten, 269 Arten von Meer- und Süßwasserfischen, 74 Tierrassen allein bei vierbeinigen Nutztieren zählen zur heimischen Biologischen Vielfalt.
Mit Blick auf die Pflanzen und Tiere wird jedoch die Herausforderung deutlich: So hat lt. Dem WWF die Artenvielfalt auf der Erde zwischen 1970 und 2010 um über 50 Prozent abgenommen. Ein Schutz und der Ausbau der biologischen Vielfalt ist deshalb dringlicher denn je.
Eine Anfang Mai 2019 veröffentlichte Studie des Weltbiodiversitätsrat – IPBES – beunruhigende Zahlen: Demnach könnten innerhalb der nächsten Jahrzehnte rund eine Million Arten verschwinden, wenn sich der Zustand unserer Ökosysteme weiter so dramatisch verschlechtert wie bisher. Mit erheblichen Folgen für uns Menschen: Allein der Verlust von Bestäuberinsekten bedroht die Nahrungsmittelproduktion im Wert von 235 bis 577 Milliarden Dollar pro Jahr. Klar ist, unser ökologischer Fußabdruck ist zu groß: Mittlerweile verbraucht die Menschheit jährlich 70 Prozent mehr Naturgüter als die Erde zeitgleich erneuern kann. Zu diesem Ergebnis kommt der Living Planet Report des WWF (2018).
2019 wird ein Schwerpunkt unter dem „our biodiversity, our food, our health“ auf „unsere Artenvielfalt“, „unsere Nahrung“ und „unsere Gesundheit“ gesetzt.
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